Bin früher fremdgegangen

Hallo zusammen,

nachdem ich ja erst dieses Jahr mit dem Motorradfahren angefangen habe und nun feststellen musste, dass ich meinen bisherigen Liebling, eine NSU Quickly, seitdem nicht mehr genutzt habe, möchte ich mir nächstes Jahr das Taferl dafür vorerst sparen. Zum Verkaufen ist sie mir allerdings zu schade (immerhin Bj. 57 oder so), daher hab ich sie geputzt, mit Öl konserviert und mit einem Schuß Öl im Zylinder an die Garagendecke gehängt. Ich weiß jetzt nur nicht so recht, was ich mit dem Tank anfangen soll. Genügt es für längere Zeit, sie einfach vollgetankt baumeln zu lassen? Ist es besser, den Tank zu leeren und mit Öl auszuschwenken? Gibt es noch andere Möglichkeiten?

Gruß

Hallo Hans!
Wenn sie länger dort baumeln soll, dann ist ein leerer Tank, mit Öl ausgeschwenkt, das beste, was Du tun kannst. Es sei denn, der Tank ist innen bereits rostig und Du willst dagegen was tun. Dann empfehle ich die Fertan-Methode. Grob reinigen mit Split und Seifenwasser. Gut ausspülen. Fertan rein und ab und zu schwenken (bleibt 24 Stunden drin). Anschließend gut ausspülen.
Mit Öl ausschwenken würde ich danach trotzdem noch mal. Nur wenn der Tank wieder befüllt / benutzt wird, dann reicht die normale Fertan-behandlung.

Gruß Soulman

Hi Soulie,

»Fertan-behandlung.«

Bislang habe ich im Normaleinsatz auch nur gute Erfahrungen damit gemacht.
Jetzt hab ich aber eine oberflächlich angerostete Auspuffanlage (nicht XBR) an den entsprechenden Stellen konserviert, damit's nicht weitergammelt, bis ich sie mal brauche.

Weisst Du - oder sonst wer, der hier liest - zufällig, wie sich später mal die Tanninschicht bei Betrieb in Auspufftemperaturen (auf ca. halber Auspufflänge) verhält?

Hi bleibxund!
Nö, weiß ich nicht.
Fertan hält im Außenbereich etwa ein halbes Jahr, dann lässt die Wirkung nach. Falls man keine weitere Schutzbehandlung spendiert. Und das ist am Auspuff etwas schwierig. Höchstens Aluspray!!! Oder Zinkspray. Das hält wohl die Hitze aus.
Ich Idiot hab mal etwas Zweikomponenten-Bootslack (transparent) übriggehabt und damit meinen etwas angegammelten SR-Auspuff beschichtet. Hält tadellos, ist aber leider nicht mehr transparent sondern inzwischen hell- bis dunkelbraun.

Gruß Soulie

Hi Soulie,

naja sowas hab ich mir schon gedacht. Ist aber halb so schlimm, denn wie gesagt soll das Fertan erstmal nur die Ruhezeit bei schonender lagerung überbrücken.

Bis ich den Auspuff brauche, kann es leicht noch 5 Jahre dauern. Und wenn er dann noch 5 Jahre ohne weitere Maßnahmen hält (das Zeug dazu hat er schon noch), .... ))

Hallo ihr beiden,

Fertan, hmm. Hab mir das grad mal angeschaut, scheint ja ein Teufelszeug zu sein, das werd ich mal ausprobieren. Neben dem Protec Fuelcleaner schon das 2. Mittelchen, das ich noch nicht kannte. Wirklich gutes Forum hier, danke an alle.

Achso, ja. Arg rostig ist der Tank der Quickly trotz des Alters eigentlich nicht (liegt wohl an der 1:25 - Mischung), aber ich wollte sie sowieso bei Gelegenheit wieder in Originalfarbe lackieren, da kann ich den Tank auch gleich mit herrichten. Also Fertan und danach Krem Weiß, dann sollte doch wieder 50 Jahre Ruhe sein.

Gruß

Hans: Überleg Dir das. Ich habe in mehreren Foren bestimmt zwanzig Threads studiert, bevor ich mich für die Nur-Fertan-Methode entschieden habe. Von den Beschichtungen bin ich abgekommen, weil die sich lösen können. Der Sprit kann sie unterwandern, und dann hast Du wirklich ein Problem.
An Deiner Stelle würde ich nach der Fertan-Rollkur gründlich ausspülen, trocknen (geht gut mit nem Föhn) und anschließend mit Öl ausschwenken, da Du den Tank ja weglegen willst. Meiner Meinung nach reicht das, und Du sparst viel Geld und Arbeit.

Gruß Soulie

mit Fön in Tank blasen, nicht tun Fisch
(auch wenn sich jetzt Jemand findet der einen 90 Jährigen kennt, der das angeblich seit seinem dritten Lebensjahr jeden Tag dreimal vor jeder Mahlzeit macht)

absolute Grundregel
Einen Tank egal ob Sprit noch vor kurzem drin war oder etwas anderes möglicherweise leicht Entzündliches trocknet man grundsätzlich nicht mit einem Fön wegen der Explosionsgefahr. Bei Wärmezufuhr können Minireste, die möglicherweise in Rostnestern oder Falzen noch sehr lange wohnen, höchst bösartig verpuffen, wenn ein sich am Heizdraht des Föns entzündetes Staubkorn oder Dreckflöckchen in den Tank geblasen wird.

Gruß Harri

(Es gibt schon Tricks, wie man einen erst kürzlich entleerten Tank schweiß- oder hartlötbar machen kann, aber die gehören meiner Meinung nach hier nicht unbedingt her)

Hai Harri,

meinst du, den Tank mit Wasser aufzufüllen (da geht nix mehr hoch! )

stimmt aber, einen Tank mit einem Föhn zu trocknen, das kommt kurz nach dem nachgucken mit der Kerze, ob noch Sprit drin is. Finger weg! Wenn ein Zündfunken ins Spiel kommt (und den kann man nicht ausschließen), dann ist das eine Bombe. Kein Witz, genau dieses Beispiel mit dem Tank wird immer wieder in Sicherheitsschulungen von Berufsgenossenschaften erzählt.

bub bub

Robert

Nach der Fertan-Rollkur...
Wenn da noch explosives im Tank ist, nach der Splitreinigung mit Seifenlauge, der anschließenden gründlichen Spülung... Und nach der dann folgenden Fertan-Behandlung muss man auch bis zu 10 x spülen, bis klares Wasser rauskommt.
Ich nehme dann nen Föhn zum trocknen. Das muss hier niemand nachmachen.
Dann müsste ich schon ziemlich alt aussehen, noch älter als ich ohenhin schon bin...

Soulie (lebt immer noch)

Genau dieses Beispiel wird in den Schauversuchen immer wieder demonstriert. Der Tank ist x-mal ausgewaschen (Benzin ist mit Wasser nicht mischbar) und dann wundern sich die Leute, warum er trotzdem explodiert.
Stichwort: Zündfähiges Gemisch. Da reichen ein paar Tropfen schon.
Aber bitte, wer nicht hören will...

bub bub

Robert

Robert: Ich will ja gern hören. Ich bin auch kein Chaot. Aber nachdem ich jetzt fünf Tanks mit Fertan behandelt habe, vertraue ich meinem eigenen Urteil. Benzin ist nun mal ein sehr flüchtiger Stoff. Allein schon wegen des Gestanks und der eigenen Gesundheit lässt man doch den Sprit restlos ausgasen, bevor man damit in der Werkstatt hantiert.

Gruß Soulie

Zwecklos

....[....].....

Nun kriegt Euch mal wieder ein!!!
Ich wundere mich, dass Ihr bei Eurer Mentalität das Risiko eingeht, Mopped zu fahren. Das dürfte erheblich gefährlicher sein.

Hang loose!

Soulie

»Ich wundere mich, dass Ihr bei Eurer Mentalität das Risiko eingeht, Mopped zu fahren.«

Ist ganz einfach, Soulie: Ohne Sprit!! Da kann garnix passieren.

)

Ich stand auch mal vor der Aufgabe, einen Benzintank zu entdampfen. Absaugen mit einem Staubsauger erschien mir nicht ratsam, da ich keinen EX-sicheren Staubsauger habe. Also auspusten... Mit einer Werkstatt-Heißluftpistole mit _KALTSTUFE_ (sic!) , verbunden über einen ollen Staubsaugerschlauch, in den ich zusätzlich als Funkenfänger ein Bündel Topfreiniger-Stahldraht gestopft hatte (sicheristsicher, obwohl ich schon wg der Kaltstufe und Länge des Schlauches am Benzintank keine Funken erwartet hatte). Gegen elektostatische Aufladung hatte ich Tank, Schlauch und die Metalldüse geerdet.

Den Benzinrest nach dem Auslaufen kann man weiter verringern, indem der Tank mit 1-2 Liter Spiritus oder Isopropanol gespült wird und danach mit Wasser bzw Seifenlauge (Alkohol löst Benzinreste, Wasser entfernt dann die Alkoholreste)

@Robert Benzin ist mit Wasser mischbar, wenn man Seifenlauge oder Spülilösung verwendet (ausreichend hoch konzentriert, evtl. Wiederholen).

Nun muß ich mich auch noch einmischen. Das Benzinreste rückstandsfrei ausgasen nach entsprechend langer Zeit, geht ja noch an. Aber weder Wasser
noch Fertan ist flüchtig. Wie bitte soll denn der Rest aus dem Tank ? Der XBR
Tank ist nicht restlos entleerbar, weder über die Tanköffnung noch über den Benzinhahn.

MfG
Dieter

Wasser ist nicht flüchtig? Schonmal das Wort "trocknen" gehört?
Ich denke mal insgesamt muss man sich einfach etwas Zeit lassen...
Das Fertan trocknet(!) übrigens auch recht flott ein.

macht euch mal locker.
Daniel

Den Rest Flüssigkeit durch Abpumpen rauskriegen, dazu den Tank so stellen daß alles an die tiefste Stelle läuft. Ich hatte dazu eine große Plastikspritze (Sondenernährung) genommen und einen passenden Schlauch. Bei Fertan oder Beschichtungen sollte dann der Tank wohl solange gedreht werden, bis sich kein dicke Tropfen mehr bilden.

Beim Absaugen von Benzin die einschlägigen Sicherheitshinweise beachten.

Also eigentlich sollte man auf diese Kommentare gar nicht eingehen, ich kann aber der Versuchung nicht widerstehen.

Um es mal vorauszuschicken: Harri und ich sind nicht auf der Brennsuppn dahergeschwommen, wie man bei uns so sagt. Harri arbeitet einer Berufsgenossenschaft, die selbst Unfallverhütungsvorschriften erstellt und ich bin Leiter eines chemischen Labors, welches täglich mit größeren Mengen brennbaren Lösungsmitteln hantiert. Von daher sind wir es leider gewöhnt, auf Uneinsichtigkeit in Sicherheitsfragen zu stoßen. Diese ist leider auch immer wieder verantwortlich, wenn trotz klarer Vorschriften und Anweisungen doch Unfälle passieren, die zu über 90% auf menschliches Versagen bzw. Leichtsinn zurückzuführen sind. Das hat eben nix mit Lockerheit zu tun. Es gibt eben Dinge, von denen lässt man besser die Finger, wenn es nicht unbedingt sein muß. Wenn überhaupt ein Tank getrocknet werden muß (wozu denn, röchel), dann könnte ich mir bestenfalls längeres Durchblasen mit Stickstoff vorstellen, aber wer braucht das wirklich.

Was aber nicht sein kann: dass solche Hinterhofschraubermurksertricks hier in einem öffenlichen Forum gepostet werden, dies unwidersprochen bleibt und andere diesen Mist nachmachen. Der Gegendarstellung ist hiermit genüge getan. Ende der Durchsage.

Bub bub

Robert

Boah Eyy!
Respekt!!!

Der Hinterhofschraubermurkser

... bin zwar nicht der tankfachmann: ich hab seit ca. 10 wochen meinen xbr-tank im keller, und zwar offen. ich dachte auch, ich hätte ihn völlig restentleert (gedreht, gewendet), und der rest verfliegt, weil eben flüchtig ...
ich wunder´mich nur, daß es beim bewegen immer noch (ganz leise) irgendwo gluckert, und das ist sicher kein rost. mit nem fön würde ich da sicher nicht drangehen.
grüße
andy

es gibt momente, da ergibt man sich der expertise. nur man muss halt willens sein, beides zu erkennen!
gruss
choice

Salomo hat gesprochen